„In einer Welt, die überflutet wird von belanglosen Informationen, ist Klarheit Macht.“ 

- Yuval Noah Harari

Islamismus

Islamismus: Geschichtliches 

Linksgrüne interpretieren den Islamismus gerne als eine Reaktion (1) auf den westlichen Interventionismus oder (2) auf das soziale Elend, das unter vielen Menschen muslimischen Glaubens herrscht. Beide These sind, in ihrem Absolutheitsanspruch, faktisch falsch: Nach (1) dürfte das Phänomen Islamismus nicht älter sein als 100 Jahre, dabei ist es genauso alt wie die islamische Geschichte selbst! (Zu Zweitens kommen wir an einem späteren Zeitpunkt zurück.)

Die Geschichte des Islamismus fängt mit dem letzten islamischen Propheten Mohammed und dessen Radikalisierung im Reden und Handeln in den 620ern an. Mohammed tat zu dieser Zeit all das auch, weswegen wir heute etwa den Islamischen Staat als islamistisch bezeichnen: Mohammed tötete Andersgläubige, er praktizierte Sklaverei, führte Angriffskriege, hielt andersgläubige und minderjährige Frauen als Sexsklavinnen, hetzte gegen Juden (Antijudaismus), massenmorderte, forderte absolute religiöse Unterwerfung und errichtete einen theokratischen Staat, Mohammed hatte Weltherrschaftsfantasien usw.

Der Islam hat nichts mit dem Islam zu tun?

Und Mohammed soll mit dem Koran das Wort Allahs, des islamischen Gottes, geoffenbart wurden sein. In jenem Koran finden sich Verse, die u.a. all die vorhin aufgezählten Taten tolerieren oder gar dazu auffordern.
Mit all diesem Wissen lässt sich der zweite Widerspruch im linksgrünen Islamverständnis aufzeigen: Wenn das Praktizieren des Islamischen Staates nichts "mit dem Islam zu tun hat", so hat auch die Lehre des Korans nichts mit dem Islam zu tun. Der Koran ist aber DER Kern, DAS theoretische Fundament des Islam, DER gemeinsame Nenner aller islamischer Strömungen. Wenn also irgendwas etwas mit dem Islam zu tun hat, dann der Koran. Zeitgleich finden sich im Koran nun aber auch Befehle, die zu all dem auffordern, was der Islamische Staat macht, dem die Linksgrünen aber wiederum hinterhersagen, er habe "nichts mit dem Islam zu tun". Zugespitzt läuft diese Weltsicht also auf folgenden Widerspruch hinaus: Teilaspekte und gutmögliche Interpretationen des Islam haben nichts mit dem Islam zu tun. Oder noch zugespitzter: "Der Islam" hat nichts mit dem Islam zu tun.

# Wenn man sagt die Tötung von Nichtmuslimen habe nichts mit dem Islam zu tun, und im Koran mehrfach zur Tötung von Ungläubigen aufgefordert wird, führt dies zu folgender, vereinfachter, kontradiktorischen Aussage:
Der Islam hat nichts mit dem Islam zu tun.

Der Islamische Staat macht nichts, was sich nicht auch durch den Koran begründen ließe. Es ist folglich und gegenüber allen öffentlichen Beteuerungen nicht die Bezeichnung "Islamischer Staat", sondern ganz umgekehrt die Titulierung als "sogenannten Islamischen Staat" die irreführende, denn sie suggeriert, dass der IS nichts mit dem Islam zu tun hätte. Was aber, wie wir zeigen konnten, falsch ist. Der Anführer des IS, Abu Bakr al-Baghdadi, hat im Fach Koranwissenschaft mit „sehr gut“ dissertiert und aller Wahrscheinlichkeit nach mehr Ahnung vom Islam als viele unter jenen, die ihm hinterherrufen "unislamisch" zu sein. Al-Baghdadi sieht sich übrigens selbst als Nachfolger des Propheten Mohammed und füllt dieses Erbe (zumindest was den späten, erfolgreichen Mohammed betrifft), wie unser Vergleich zeigen konnte, ziemlich adäquat aus.

Islamismus: Missbrauch oder Gebrauch?

Dementsprechend kann man beim Islamismus auch nicht ernsthaft von einem Missbrauch des Korans sprechen, Islamismus ist vielmehr der konsequente Gebrauch erschreckend vieler, expliziter Koranstellen.

Selbstverständlich gibt es auch Probleme mit Anhängern anderer Religionen. Aber: Wenn Kreuzritter im Namen ihrer Religion alle Ungläubigen töten wollten, wenn fundamentalistische Republikaner andere Ethnien missachten und die Todesstrafe für Prostituierte fordern, dann kann man diesen Personen mit Fug und Recht einen Missbrauch oder zumindest ein Missverständnis ihrer Religion hinterhersagen. Der kerygmatische Jesus Christus setzte sich nämlich zu den Verstoßenen, anstatt gegen sie zu hetzen; er aß mit Prostituierten und Aussätzigen und hatte eine klare Kernbotschaft: Nächstenliebe. Auf diesen Jesus Christus beruft sich das Christentum und wenn jemand das Christentum benutzt, um davon konträre Sachen zu rechtfertigen, missbraucht oder missversteht er diese Religion offensichtlich.

Bei einem Islamisten, der Nichtgläubigen unter Berufung auf den Koran den Kopf abschlägt, kann man hingegen nicht sagen, er missbrauche diesen: Der Islamist findet die Rechtfertigung für all seine Taten in entsprechenden Koranversen. Er zieht die rechtfertigenden Koranverse nur noch heran, mehr nicht, es gibt allein 25 KV, die direkte und unmissverständliche Tötungsbefehle gegenüber Nichtgläubige beinhalten und gleich mehrere Stellen, an dem der Koran sogar explizit zu deren Köpfung auffordert. Was der Islamist jetzt noch mit den Koranversen anstellt nennt sich Gebrauch, oder blinde Befolgung von Koranversen, von Missbrauch oder Missverständnis kann hier keine Rede sein.

„Ich denke, dass ein enormer Schaden von Religionen angerichtet wurde
– nicht nur im Namen der Religion, sondern tatsächlich von der Religion.“

Steven Weinberg

Islamismus: Ein rein soziokulturelles Phänomen?

Der Islamismus ist so alt wie die islamische Ideologie selbst und fest in dieser inhäriert.

Es entspricht dem islamischen Selbstverständnis, dass Islamismus vor allem außerislamische Ursachen habe: (1) Der Westen, besonders Israel und die USA, reichen vielen (selbsternannten) Intellektuellen und (augenscheinlich) Nichtintellektuellen neuerdings aus, um zu meinen, damit das gesamte Versagen der arabischen Welt in den letzten Jahrzehnten erklären zu können. Dies ist sicher auch zu Teilen richtig, der Westen trägt eine erhebliche Teilschuld am jüngsten Erstarken des Islamismus, aber eben auch nicht die ganze Wahrheit: Den Islamismus gab es schon lange bevor wir in den arabischen Ländern interveniert und auch schon lange bevor wir sie kolonialisiert haben. Er ist sehr viel älter als die Nation Israel, älter als die Vereinigten Staaten und älter als jedes signifikante westliche Einwirken auf den arabischen Raum. (1) Zumindest ein Teil des Problems muss also innerhalb der arabischen Grenzen liegen!

Vielleicht ist das Problem ja soziokultureller Natur (2)?: Es klingt zunächst plausibel, dass vor allem sozioökonomische und kulturelle Gegebenheiten Islamismus hervorgerufen haben könnten, und Nicht-Muslime unter denselben Umständen genauso anfällig für radikale Thesen gewesen wäre, wie es viele Muslime sind. Und sicher stimmt auch das zu gewissen Teilen, soziokulturelle Schieflagen tendieren dazu in radikale Haltungen umzuschlagen.

Nur lässt sich empirisch festhalten, dass soziokulturelle Umstände auch nicht hinreichend für Radikalisierung sind: Auch dunkelhäutige Süditaliener und chinesische Gastarbeiter werden hierzulande oft phänotypisch als Fremde (de-)klassifiziert, in "Small Italys" oder "China Towns" gesteckt, schlecht integriert und leben dort dann häufig in schwierigen sozialen Verhältnissen. Aber weder Süditaliener noch Chinesen gehören zu den Problemgruppen unter den Immigranten!

Das Gleiche gilt im Ausland: Auch in Südafrika und in Südamerika leben Menschen in bitterer Armut und ständiger Angst, Opfer von Kriminaldelikten zu werden. Aber weder in Südafrika noch in Südamerika werden Menschen enthauptet und Frauen das Fahren von Autos verboten. An den soziokulturellen Umständen allein kann es also nicht liegen. Zumal: Es gibt auch wohlsituierte Islamisten.

Was wir bis hierher gemacht haben, nennt sich gedankliches Experimentieren: Wir haben versucht ein Phänomen zu erklären und dafür Situationen konstruiert, in denen gewisse Aspekte weggelassen und hinzugefügt wurden, um dann zu schauen, in welchem Verhältnis diese Aspekte zum besagten Phänomen, den Islamismus, stehen. Dabei hat sich herausgestellt, dass weder die Eingriffe des Westens, noch soziokulturelle Umstände notwendige oder hinreichende Ursachen für den Islamismus sind.

Was also teilen alle Islamisten? Es ist nun furchtbar profan: den Glauben an den Islam. Eine Religion, die all das lehrt, was die Islamisten in ihrer naheliegenden Lesart des Korans umsetzen. Historisches Leid und kulturelle Misslagen mögen Katalysatoren* für den Islamismus sein, aber sein Grundstoff nennt sich Islam. Dieser erst liefert ein theoretisches Grundgerüst, mit ganz klar faschistoiden Zügen, dessen Gebrauch innerhalb eines gewissen Deutungsspielraumes ohne Probleme den Islamismus hervorbringen kann.
Ist das so schwer zu durchschauen?

Beim deutschen Nationalismus kann man dies nicht behaupten: Weder die Weimarer Verfassung damals noch das Grundgesetz heute lassen sich so lesen, dass damit ein Faschismus zu rechtfertigen wäre. Die historischen Nationalverfassungen unseres Bundesstaates können auf keiner Lesweise als theoretisches Grundgerüst für einen faschistischen Staat GEBRAUCHT werden. Herr al-Baghdadi aber kann den Koran zu sowas gebrauchen, weil dieser nun mal Züge eines Faschismus enthält und islamistische Lesarten nahelegt.

(*Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass (Islam-)Gläubigkeit zwar auch die Reaktion auf die Rückständigkeit im arabischen Raum, aber vor allem auch dessen Ursache ist! In gewisser Hinsicht hatten wir vor 1.000 Jahren schon mal dasselbe Problem, wie die arabischen Länder heute:

Islamismus: eine Lesart von mehreren

"Islamismus ist nicht das Gegenteil von Islam, sondern eine seiner Spielarten."
                                                                                                                         - Henryk M. Broder

Mit dem Islam lassen sich Gewalt und fanatische Systeme rechtfertigen. Gleichzeitig berufen sich aber auch islamische Stifte, die Behinderten und Armen beistehen, mit demselben Fug und Recht auf "den Islam", wie die Leute vom IS. Wie kann das sein?

Die Erklärung ist einfach: "Der Islam" als homogenes Lehrgebilde existiert nicht.

Z.B. stellt sich Islamwissenschaftlern die Frage, worauf sich eine islamische Lehre beziehen soll: Koran? Oder Koran und Sunnah? Welche Teile davon, in welcher Auslegung? Einer radikalen oder einer gemäßigteren? Was, wenn sich Lehrsätze widersprechen?

"Der Islam" ist keine selbstwiderspruchslose, eindeutige oder klar umgrenzte Lehre. Und aus diesem Grund lassen sich die unterschiedlichsten, widersprüchlichsten Sachen über "den Islam behaupten." Was der islamische Stift macht ist genauso eine Auslegung des Islam, wie es die des Islamischen Staates ist. Der Islamismus ist genauso eine Lesart des Korans, wie es die der Religion des Friedens auch eine ist. Etwas anderes zu behaupten wäre nicht nur paternalistisch, sondern auch schon parteiergreifend! Unvoreingenommen muss man aber zugeben, dass sich sowohl das eine, als auch das andere, islamisch begründen lässt. 

Salafismus hat etwas mit dem Islam zu tun und Wohlfahrtsverbände haben etwas mit dem Islam zu tun (Demokratie und Rechtsstaat hingegen haben ziemlich eindeutig nichts mit dem Islam zu tun). Es ist sonach die falsche Frage, ob "der Islam" z.B. friedfertig ist oder gewaltverherrlichend, weil um ihn herum die widersprüchlichsten Behauptungen stehen.

„Was ich sehe ist stets eine recht willkürliche Auslegung. Ich kann für keine Seite Partei ergreifen, weil ich nichts weiter sehe als eine ungeheure Beliebigkeit bei der Auslegung: Ich kenne keine Argumente, mit denen man dies tun könnte. Was mir Muslime nennen, ist nur in sich halbwegs logisch, aber mit keinerlei wie auch immer gearteten Realität gekoppelt.
-
Es ist unmöglich, auf dieser Basis eine Einigung zu erzielen. Mit dem Koran, mit den grundlegenden Prinzipien, ist der Streit selbst im Islam bereits angelegt. Ob man nun die Logik anwendet oder nicht (meistens nicht), man hat keine gemeinsamen Regeln. Jeder hat nur seine eigenen subjektiven Regeln, nach denen er alles verarbeitet, diese genügen oft nicht einmal den minimalsten Anforderungen an die Logik.
-
Der Grund ist, dass der Islam bereits an der Basis logisch in sich widersprüchlich ist, und aus Widersprüchlichem folgt Beliebiges. Und diese Beliebigkeit, diese Unvernunft, ist das einzige gemeinsame Merkmal, das zwangsläufig zu Streit führt. Schon die Annahme, dass es einen Schöpfergott gibt, kann man nur auf willkürliche Weise bestätigen, genau daraus folgt natürlich ein Streit über alles. Streit ist die einzige Gemeinsamkeit aller Muslime.
-
Und wenn man nicht begreift, dass dies an prinzipieller Unlogik an der Basis besteht, dann ist alles verloren - denn man kann zu keiner gemeinsamen Einsicht kommen. Es spielt dann keine Rolle, welche Prinzipien der Auslegung man darüber klatscht.
-
Ich will nur mal eines der gewaltigen, ungelösten logischen Probleme skizzieren: Selbst, wenn man glaubt, es gäbe einen Gott, dann wäre seine einzige jemals gemachte Offenbarung, die allen in gleicher Weise zur Verfügung steht, die Natur selbst - und nichts anderes. Nur an dieser und ihren Regeln kann man messen, was göttlich ist, und an sonst nichts. Und es gibt keine "Offenbarung aus zweiter Hand". Das ist das exakte Gegenteil einer Offenbarung. Und damit kann der Koran, da man ihn aus dritter Hand hat, keine Offenbarung. Die Natur wurde uns allen offenbar, der Koran nicht.
-
Und mit diesem Widerspruch ist jede Auslegung des Korans einfach nur Unsinn. Man tut so, als ob man eine Offenbarung hätte, aber man hat keine. Daher ist es auch gleichgültig, wie man ihn auslegt: Wenn man etwas Falsches auslegt, bleibt es meistens falsch. Keine Methode, und sei sie noch so raffiniert, kann etwas daran ändern. Genau deswegen gibt es auch keine Argumente, die einen dazu bringen könnte, eine Auslegung einer anderen vorzuziehen."
-
[…] Die einzig gültige Auslegung der Natur nennt man "Wissenschaft", mehr gibt es nicht. Daher gibt es auch nur EINE Physik, aber Dutzende von Auslegungen des Koran. Es gibt Gründe für die Konvergenz der Wissenschaften, und es gibt Gründe für die Divergenzen der Auslegungen heiliger Schriften. Letzteres, weil diese ganz sicher von keinem Gott stammen, sondern rein menschliche Erfindungen sind.“

Islamismus: Lösungsansätze

Ahmad Mansour hat folgenden 10 Punkte Plan für die Bekämpfung von islamistischer Radikalität und Fundamentalismus vorgeschlagen:

1. Die Bundesrepublik Deutschland richtet das Amt eines/einer Bundesbeauftragten zur Prävention und Bekämpfung ideologischer Radikalisierung ein.

2. Schwerpunkt der Präventionsarbeit sind die Bildungseinrichtungen, von der Grundschule bis zur Berufs- und Hochschule.

3. Der Unterricht in Politik, Ethik und Gesellschaftskunde umfasst das systematische Erlernen des Debattierens (nach britischem Modell). Kritik, Argumentieren und Gewichten befördern bei Lernenden die Fähigkeit zum autonomen Denken.

4. In Ausbildungsgängen für künftige Pädagogen erhält das Phänomen der ideologischen Verführung und Radikalisierung bei Kindern und Jugendlichen einen klaren, nicht fakultativen Platz.

5. In der Präventionsarbeit wird das Internet maximal eingesetzt.

6. Jugendämter und Sozialarbeiter schaffen wirksame Konzepte zur Elternarbeit und setzen sie um.

7. Die bestehende Projektstruktur bei der Präventions- und Jugendarbeit (kleinteilig, kurzfristig finanziert, inhaltlich willkürlich, ohne bundesweite, übergreifende Konzepte) wird komplett reformiert.

8. In der Präventionsarbeit werden die Partner für den Kampf gegen Islamismus sorgfältig ausgewählt.

9. Die deutschen Muslime beginnen, miteinander eine innerislamische Debatte zu führen.

10. Politik und Bildungssystem verpflichten sich der aktiven Förderung einer Kultur der Inklusion.

Abdel-Hakim Ourghi sagt folgendes:

„Das Problem des Extremismus wird jedenfalls nicht gelöst, wenn man behauptet, dass es nicht zum Islam gehört. Muslime, gerade auch hier bei uns in Europa und in den anderen westlichen Kulturen weichen diesen Problemen zu schnell aus. Sie wollen nur ungern darüber sprechen und betonen stattdessen nur den ethischen Aspekt des Islam. Das ist im Prinzip natürlich richtig. Mit Blick auf den Koran reicht es aber nicht aus, über Toleranz, Barmherzigkeit und Liebe im Koran zu sprechen, auch wenn sie dort ganz wichtig und fundamental sind. Wir müssen auch die unangenehmen Aspekte in den kanonischen Quellen kritisieren, um das Klima für eine angemessene Interpretation des Islam zu schaffen. Es geht darum, den Koran als Text zu historisieren, ihn in der damaligen Situation zu verstehen, dann aber auch mit Blick auf heute mit diesem Wissen kritisch umzugehen. Man muss die Koranpassagen, die zur Gewalt aufrufen, erst einmal geschichtlich verorten, sie reflektieren und sich mit der Frage beschäftigen, wie man die daraus erwachsenden Schwierigkeiten lösen kann. Es ist eine zentrale Aufgabe, in einer Kultur des Dialoges auch über sich selbst und seine eigene Geschichte nachzudenken. Das ist dann gerade nicht gegen den Islam gerichtet, sondern eine unabdingbare Vorrausetzung für eine zeitgenössische Reformlektüre jenseits politischer Interessen.“ 

Eines scheint sicher zu sein:

zum vorherigen Blogeintrag                                                                         zum nächsten Blogeintrag 

 

Liste aller bisherigen Blogeinträge

Kommentare: 29
  • #29

    WissensWert (Mittwoch, 17 Oktober 2018 23:55)

    " Terrorism does not arise from radicalisation of Islam, but from Islamisation of radicalism.”
    ~ Olivier Roy

  • #28

    WissensWert (Dienstag, 03 April 2018 22:42)

    In den folgenden Abschnitten ist jeweils zunächst der islamische Standpunkt in Normalschrift, danach der europäische in Kursivschrift angegeben.)

    1. Mensch
    Menschenwürde hat nur der Muslim, dies auch nur, wenn er die Regeln des Ritus und des Rechts (Scharia) befolgt. Die UN-Charta wird nicht angewandt.
    Die Würde des Menschen ist unantastbar; unabhängig von Rasse, Religion, Ethnie, Nation gelten die UN-Menschenrechte. Der individuelle Geist ist frei.

    2. Religion
    Der Islam ist auch politisches Herrschaftssystem und gewährt keine Religionsfreiheit. Ihn zu verlassen, ist ausgeschlossen.
    Die westlichen Religionen sind von der Politik getrennt; alle Religionen haben das gleiche Recht des freien Glaubens und -wechsels.

    3. Gebetsort
    Die Moschee ist geschlossener Versammlungsort, welcher der Politpropaganda (freitags) und zuweilen auch der Aktionsplanung (Dschihad) dient.
    Die Kirche ist ein offener Gebetsort, der zuweilen auch politischer Einflußnahme dient.

    4. Staat
    In den Muslim-Staaten gilt der Koran als Verfassung (bis auf Türkei und Tunesien). Trotz nomineller Parlamente liegt die Gewalt zumeist bei Präsidenten bzw. Monarchen, legitimiert durch das Recht des Islam, die sogenannte Scharia.
    Die Staaten Westeuropas beruhen auf gesellschaftlich verbindlichen, vertraglichen Verfassungen. Es besteht Gewaltenteilung zwischen Legislative, Exekutive und Judikative.

    5. Gesellschaft
    Der Islam ist als Glaube nur heilswirksam, wenn er sich in der Gemeinschaft auf die Scharia stützt, die daher unbedingte Geltung erlangen muß. Der Konformismus der Meinungen u. Medien fördert „Konfliktlösung” durch Drohung und Gewalt.
    Die Gesellschaft Europas regelt ihr Zusammenleben über Institutionen, Parteien,Justiz, Gewerkschaften, Kirchen, ohne direkte Einwirkung der Religion. Konflikte durch Meinungsvielfalt werden über Institutionen und offene Medien aufgefangen.

    6. Minderheiten
    Das Prinzip der Dominanz verlangt die Ablehnung und Verdrängung des Nichtislam. Sprachebene ist der Befehl.
    Das Prinzip d. Toleranz beruht auf Kooperation u. öffentlicher Beteiligung der Minderheiten. Sprachebene ist der Dialog.

    7. Frauen
    Die Frau ist Besitz des Mannes – vor der Ehe des Vaters, in der Ehe des Mannes – der Anspruch auf Koitus und Züchtigung erwirbt. Die Geschlechtergleichheit ist unbekannt.
    Die Frau ist verfassungsmäßig mit dem Mann gleichberechtigt; ihre wie seine Grundrechte der freien Wahl von Ehemann(frau), Beruf, Wohnort und der Person selbst sind unantastbar.

  • #27

    Wissenswert (Samstag, 13 Januar 2018 19:41)

    Ich bin der Verfasser des Textes und kritisiere das Christentum hier auch aufs Schärfste.
    Aber ich hallte es für eine falsche Äquivalenz, es inhaltlich mit dem Islam gleichzustellen: Das Christentum kennt die Möglichkeit der Exegese und historischen Kontextualisierung besonders abscheulicher Texte, während der Koran das wörtlich offenbarte Wort Gottes sein soll. Das Christentum kennt die 10 Gebote und die Bergpredigt, auch wenn diese im Widerspruch vieler anderer Bibelstellen stehen und gerade der christliche Gott sich nicht an seine Gebote gehalten hat, kennt der Islam nichts Vergleichbares, an dem sich liberale muslimische Exegeten halten könnten.

    Hier übrigens ein kritischer Text von mir über das Lehren und Leben Jesus: https://www.sapereaudepls.de/2016/06/07/jesus-christus/

  • #26

    Dave (Freitag, 12 Januar 2018 11:26)

    Das ging an den Verfasser des Textes. Es ist doppelzüngig den IS mit dem Koran zu koppeln aber die Kreuzritter davon frei zu sprechen (Bibel) und ja es gab einen islamismus vor dem Staate isreal und vor westlicher Kolonialisierung, nur sollte man dann aber auch erwähnen, was in den christlichen Regionen zu der zeit abging. Der Versuch die eine Religion schlimmer darzustellen als die andere ist Käse.

  • #25

    Wissenswert (Donnerstag, 11 Januar 2018 18:48)

    @Dave: Ja, ich habe die Bibel komplett gelesen. Wieso?

    https://www.sapereaudepls.de/2017/08/05/die-dunklen-seiten-der-bibel/

  • #24

    Dave (Donnerstag, 11 Januar 2018 16:49)

    Schonmal die Bibel gelesen ?

  • #23

    WissensWert (Mittwoch, 24 Mai 2017 14:53)

    "Auf einem Handy gebe es eine Anschlagsdrohung des Täters selbst auf Video, sagte Herrmann. Der Täter kündige einen Racheakt gegen Deutsche an, weil sie Muslime umbrächten. Einer ersten Übersetzung des arabischen Textes zufolge heiße es darin, der Täter handle im Namen Allahs.
    Er beruft sich außerdem auf den Anführer der Terrormiliz "Islamischer Staat", Abu Bakr al-Baghdadi."

    "Laßt also für Allahs Sache diejenigen kämpfen, die das irdische Leben um den Preis des jenseitigen Lebens verkaufen. Und wer für Allahs Sache kämpft, alsdann getötet wird oder siegt, dem werden Wir einen gewaltigen Lohn geben." (Quran 4,74)

    "Diejenigen unter den Gläubigen, die daheim bleiben - ausgenommen die Gebrechlichen – sind nicht gleich mit denen, welche für Allahs Sache ihr Gut und Blut im Kampf einsetzen. Allah hat die mit ihrem Gut und Blut Kämpfenden über die, die daheim bleiben, im Rang um eine Stufe erhöht. Jeden von beiden aber hat Allah Gutes verheißen; doch die Kämpfenden hat Allah vor den Daheimbleibenden durch großen Lohn ausgezeichnet." (Quran 4,95)

    "Allah hat von den Gläubigen ihr Leben und ihr Gut für den Garten erkauft: sie kämpfen für Allahs Sache, sie töten und fallen – eine Verheißung, bindend für Ihn, in der Thora und im Evangelium und im Koran. Und wer hält seine Verheißung getreuer als Allah?" (Qur'an 9,111)

    Muslime bringen ihren Kindern irrtümlicherweise bei, der Koran sei das ewig gültige Wort des Schöpfers unseres Universums. Gottes Willen zu tun sei das Wichtigste auf der Welt.

    Ist es da so eine Überraschung, wenn ihre Kinder entsprechend handeln und genau das tun, was Gott laut seiner Offenbarung von ihnen erwartet? Hier: "zu töten und zu fallen", zu "streiten mit ihrem Gut und Blut für die Sache Allahs" für eine "gewaltige Belohnung" im Jenseits.

    Nachdem immer wieder propagiert wird, der Koran sei eine göttliche Offenbarung - ist es da so verwunderlich, dass manche Menschen ihn so feierlich ernst nehmen, wie eine göttliche Offenbarung es zweifellos verdient hätte?

    http://www.n-tv.de/politik/Taeter-hinterliess-islamistisches-Bekennervideo-article18270611.html

  • #22

    WissensWert (Freitag, 17 Februar 2017 19:24)

    "Der Terror hat sehr viel mit dem Islam zu tun

    Und das alles liegt nicht an der Armut, denn viele islamische Länder sind reich und es gibt viele nichtmuslimische Entwicklungsländer und Schwellenstaaten, wo Freiheit herrscht. Es liegt auch nicht an dem gerne als Ausrede herangezogenen Erbe des westlichen Kolonialismus. Der Nahe Osten ist sogar eine der Weltregionen, die am wenigsten vom westlichen Kolonialismus betroffen waren. Der westliche Kolonialismus dauerte dort keine fünfzig Jahre – nicht zu vergleichen mit den Jahrhunderten, in denen weite Teile des arabischen Raumes zum Osmanischen Reich gehörten. Iran und Saudi-Arabien, die beiden Hauptanstifter des islamischen Fundamentalismus, wurden sogar nie vom Westen kolonisiert.
    Angesichts der weitverbreiteten Unterdrückung von sexuellen und religiösen Minderheiten in der islamischen Welt kann unmöglich behauptet werden, dass der Hass auf Anderslebende und Andersgläubige „nichts mit dem Islam zu tun“ habe oder dass „der“ Islam „eine Religion des Friedens“ sei. Es zeugt außerdem von einem mangelhaften Unrechtsbewusstsein, die Trommel der „Islamophobie“ zu rühren, aber zu schweigen über die viel schlimmere Phobie der muslimischen Welt gegen alles Unislamische. Es mag sein, dass das in der Vergangenheit einmal anders war, zum Beispiel in der mythischen Zeit des Al-Andalus, und man mag und soll für die Zukunft hoffen, dass irgendwann Frieden und Toleranz die islamische Welt kennzeichnen werden. Aber für das Hier und Jetzt ist die einzig richtige Analyse, dass der islamische Radikalismus leider sehr viel zu tun hat mit der Art und Weise, wie im Mainstream der islamischen Welt mit Andersdenkenden und Andersgläubigen umgegangen wird.
    Um das zu ändern, ist eine Revolution des Denkens innerhalb der islamischen Welt notwendig – eine islamische Reformation, wenn man so will. Und die wird es so lange nicht geben, wie die Verneinungsthese des „Es hat mit dem Islam nichts zu tun“ und die Kultivierung der muslimischen Opferrolle die Debatte über Radikalisierung, Verfolgung und Gewalt dominieren. Nur wenn sich ein Bewusstsein dafür herausbildet, dass die Wurzeln des Problems im Mainstream des gegenwärtigen Islams liegen, ist eine Besserung möglich. Die Weigerung von Barack Obama und vielen anderen, das Problem beim Namen zu nennen, mag gut gemeint sein, aber es steht diesem Heilungsprozess nur im Wege."

  • #21

    WissensWert (Samstag, 04 Februar 2017 05:02)

    Trump wants less Muslims and less Mexicans to come to America. One of the arguments of the opponents of this attitude is: a Muslim ban would help the IS recruit more terrorists. OK, how about Mexicans? Why is no one afraid that Mexicans would become terrorists if they are banned from entering the US?
    Do you see the contradiction? The same people who say Islam means peace and a general suspicion against all Muslims is a wrong thing, are saying, among all people of the world, only Muslims are more likely to become terrorists if they get no visa to the United States!
    #MuslimBan

  • #20

    WissensWert (Montag, 09 Januar 2017 21:58)

    Ich finde die Unterscheidung von Maajid Nawaz sinnvoll:

    Islam ist eine Religion (wie jede andere auch).

    Islamismus ist der Versuch, irgendeine Form des Islams auf die Gesellschaft auszuweiten. (Zum Beispiel Nicht-Muslime zu nötigen, sich an das islamische Abbildungsverbot des Propheten Mohammeds zu halten.)

    Dschihadismus ist Islamismus mit den Mitteln der Gewalt.

    Islam ist mit einer säkularen, offenen Gesellschaft vereinbar - Islamismus ist es nicht.

    Definition aus:
    Maajid Nawaz und Sam Harris, "Islam and the future of tolerance", Harvard University Press, 2015

  • #19

    WissensWert (Sonntag, 09 Oktober 2016 15:30)

    Mit die größten Opfer westlicher Aggression im 20. Jahrhundert waren wohl die Vietnamesen. Aber irgendwie vermisse ich die vietnamesischen Terrorgruppen, die hier einen Anschlag nach dem anderen verüben. Wo sind die? Wieso gibt es keine?

  • #18

    WissensWert (Mittwoch, 05 Oktober 2016 14:19)

    Emine Bilge
    Sam Harris erinnert daran, dass das Konzept der nuklearen Abschreckung, das "Gleichgewicht des Schreckens" nur funktionieren kann, wenn BEIDE Parteien die eigene Vernichtung fürchten.

    Bei einem dschihadistischen Regime, das davon träumt, so schnell wie möglich als Märtyrer ins Paradies einzuziehen, kann nukleare Abschreckung nicht funktionieren. Die eigene Vernichtung wird hier nicht als vermeidenswerter Verlust betrachtet.

    Die spieletheoretische Kalkulation, die den sog. Kalten Krieg bestimmt hat, ist durch den Glauben an das Märtyrertum ausgehebelt. Das einzige, was ein solches Selbstmordattentäter-Kollektiv aufhalten könnte, ist ein Angriff.

    Ich kann keinen Fehler in dieser Argumentation erkennen.

    Sam Harris schlägt nicht vor, islamische Länder zu bombardieren, denn das wäre - wie Du seinem nächsten Satz lesen kannst - "ein unsägliches Verbrechen, welches zig Millionen Unschuldige töten würde".

    Zeeshan Aleem stellt Harris hier fälschlich als gewissenlosen Kriegtreiber dar - während Harris selbst einen solchen Krieg aus ethischen Gründen ablehnt.

    Zeshan Aleem betreibt hier bösartige Verleumdung. Seine Aufstachelung islamistischer Mobs bringt Sam Harris tägliche Todesdrohungen ein, deren Verwirklichung er durch erhebliche persönliche Einschränkungen zu vermeiden versucht.

  • #17

    WissensWert (Donnerstag, 01 September 2016 17:36)

    Mit die größten Opfer westlicher Aggression im 20. Jahrhundert waren wohl die Vietnamesen. Aber irgendwie vermisse ich die vietnamesischen Terrorgruppen, die hier einen Anschlag nach dem anderen verüben. Wo sind die? Wieso gibt es keine?

  • #16

    WissensWert (Sonntag, 17 Juli 2016 14:16)

    Die größte Gefahr des Islamismus lauert nicht bei den Salafisten. Bei den Salafisten wissen wir alle, dass sie geistesgestörte, faschistoide Islamisten sind, die vor Folter, Mord und Totschlag nicht zurückschrecken.

    Viel gefährlicher sind die sogenannten moderaten Islamisten, die sich nach außen "liberal und demokratisch" geben, doch nach innen die gleichen Ziele wie die verfolgen, die wir als extremistisch einstufen.

    ISLAMISMUS IST EXTREMISMUS. ISLAMISMUS IST ANTI-DEMOKRATIE! ISLAMISMUS IST MORD, FOLTER & UNTERDRÜCKUNG! ISLAMISMUS IST AUCH ERDOGAN!

    Menschen, die Erdogans islamistisches Programm in Deutschland umsetzen und die Gesellschaft unterwandern, sind ISLAMISMUS!
    Diese Menschen, die sich 24/7 selber in die Opferrolle begeben. Menschen, die sich immer als Verfolgte und Unterdrückte ausgeben, aber in Situationen, in denen sie Macht verspüren, es allen Andersdenkenden mit äußerster Brutalität zeigen, wonach sie wirklich streben: AUSSCHALTUNG DER ANDERSDENKENDEN.

    Erdogan scheint in diesem Zusammenhang "Islamismus 2.0" zu sein, der jetzt mit den Putsch-Versuch in der Türkei, seinen eigenen "Reichstagsbrand" hatte. Jeder der sich mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte auskennt, sollte wissen, wofür der "Reichstagsbrand" steht.

    Ich appelliere an die deutsche Bundesregierung, endlich die Augen zu öffnen und den Verstand zu benutzen.

  • #15

    WissensWert (Sonntag, 17 Juli 2016 14:06)

    Man könnte auch mal die gebeutelten Regionen aufzählen, die diese Rückschrittsentwicklung nicht durchgemacht haben: Süd- und Mittelamerika, als Kissinger sie mit dem CIA beutelte. Vietnam. Südkorea. Indien.

    Oder Deutschland, Italien und Japan. Wenn Nationen im 20. Jahrhundert die großen Verlierer eines Konfliktes inklusive Atomwaffen waren, dann die. Aber der religiös begründete Bürgerkrieg ist nach der Unterwerfung irgendwie ausgeblieben...

    Oder höre ich da etwa einen Rassismus der niedrigen Erwartungen raus?

  • #14

    WissensWert (Freitag, 15 Juli 2016 14:35)

    Man kann den Islam nicht stoppen. Das halte ich für korrekt. Man kann den Islam aber zähmen. Mit dem Christentum haben wir das auch geschafft, nennt sich "Aufklärung". Das frühe Christentum und der Islam nehmen sich nicht viel.

    ABER: Durch die Aufklärung hat sich im Inneren des Christentums etwas geändert. Es waren auch Christen, die das Christentum liberalisiert haben, es von theologischem Ballast befreiten. Das hat das Christentum auch nicht gestoppt, es hat ihm nur diverse Zähne gezogen.

    Warum sollte wir dasselbe nicht auch mit dem Islam schaffen? Es hat nur "etwas" gedauert, leider Jahrhunderte. Auch innerhalb des Islam bilden sich Gruppen, die den Islam in seinen negativen Auswirkungen kritisieren.

    Man muss dem Islam zunächst einmal eine seiner hohlen Phrasen, eine seiner Ausreden, zertrümmern: "Das hat nichts mit dem Islam zu tun". Was ich dazu sage ist: Dann ist der Islam offensichtlich unfähig, negative Folgen zu bekämpfen, die aus seinem Inneren kommen. Nur das Positive zu zählen, und die negativen Folgen auszublenden, ist zum einen purer Aberglauben, zum anderen auch blind. Wenn der Islam nicht in der Lage ist, das Abwandern von Muslimen zum extremen Terrorismus zu verhindern, dann hat der Islam überhaupt nichts mit Frieden, aber viel mit Versagen zu tun. Der Islam, der keinen Frieden in den eigenen Reihen, unter den eigenen Gläubigen schafft, ist offensichtlich eine Religion des totalen Versagens. Wie will man das Problem, mit dem Islam Frieden zu schaffen, lösen, wenn der Islam nichts weiter kann als sein eigenes Versagen in dieser Frage zu vertuschen, indem man hohle Phrasen wie ein Papagei nachplappert? Das zeigt in erster Linie wohl nur, dass der Islam nichts mit Intelligenz zu tun hat. Was auch der Grund ist, dass er beim Frieden schaffen so auffällig versagt. Wozu taugt der Islam, wohl nur dazu, das eigene Versagen beim Schaffen von Frieden mit dummen Phrasen zu bemänteln.

    Islam heißt: Unterwerfung unter hohle Phrasen zur Vertuschung seines Versagens. Alle Ideologien sind friedlich, wenn man bei negativen Folgen immer gleich sagt "Das hat nichts mit der Ideologie zu tun". Das kann ja jeder behaupten, und es ist eine mehr als nur billige Behauptung.

  • #13

    WissensWert (Sonntag, 10 Juli 2016 23:04)

    http://m.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/hass-im-islam-terror-hat-mit-der-religion-zu-tun-14317475.html

  • #12

    WissensWert (Donnerstag, 30 Juni 2016 01:18)

    Islam vs. Islamismus

    Unsere Mainstream – Medien und die führenden Politiker legen Wert auf die Unterscheidung zwischen Islam (gut, friedlich, mit Werten unserer säkularen Zivilgesellschaft kompatibel) und dem Islamismus (böse, kriegerisch, fanatisch). Zur Verwirrung tragen dann noch die Begriffe „moderater Islam“ und „Euro-Islam“ (B. Tibi) bei. Seit dem mit soviel Hoffnung versehenen "arabischen Frühling -2011", vermitteln uns die Medien noch einen weiteren Begriff: Wahlsieger seien die "gemäßigten Islamisten" -sic! In der türkischen Zeitung Hürriyet weist Recep Tayyip Erdoğan diese vielfältigen Unterscheidungen empört zurück und sagt sinngemäß: „Es gibt nur einen Islam!“. Tilman Nagel misst der Unterscheidung zwischen Islam und Islamismus keinerlei Erkenntniswert zu.[1] Für Beide gelten die gleichen oben aufgeführten Quellen. Es gibt keinen zweiten, verborgenen Koran, auf den sich die Islamisten berufen könnten. Laut Bundesanwaltschaft soll der aus dem Kosovo stammende Attentäter, der am 04.03.2011 am Airport Frankfurt zwei US-Soldaten ermordete und weitere verletzte, 21 Jahre lang ein friedlicher Muslim gewesen sein und sich innerhalb weniger Wochen durch den Einfluss des Internets zum Islamisten gewandelt haben.[2] Falls es überhaupt Grenzen zwischen Islam und Islamismus gibt, so sind diese fließend und leicht zum Einsturz zu bringen. Michael Mannheimer vertritt in seinem lesenswerten Essay die Meinung, es seien zwei Seiten der gleichen Medaille. [3]

    1 Tilman Nagel: Islam oder Islamismus? Probleme einer Grenzziehung. In: Hans Zehetmair: Der Islam. Im Spannungsfeld von Konflikt und Dialog. VS, Wiesbaden 2005, S. 32-33
    2 http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article12699188/Arid-Uka-ist-Einzeltaeter.html
    3 www.michael-mannheimer.net/category/islamismus/

  • #11

    WissensWert (Donnerstag, 12 Mai 2016 17:35)

    http://achgut.com/artikel/die_rueckkehr_der_gewalt_in_den_alltag

  • #10

    WissensWert (Mittwoch, 11 Mai 2016 16:17)

    Felix Kruppa widerspricht in einer E-Mail seinem Philosophiedozenten und dessen These "Der Islamismus ist ein Konstrukt des Westens, das dabei helfen soll, ölreiche Gegenden zu destabilisieren.".

    Zurückgemeldet hat sich der Professor bis jetzt noch nicht.


    http://gottunddiewelt.net/2016/05/10/e-mail-an-einen-philosophiedozenten-der-islamismus-als-konstrukt-des-westens/

  • #9

    WissensWert (Donnerstag, 28 April 2016 19:58)

    TEIL 2:

    Der deutsche Politologe Armin Pfahl-Traughber nannte 2011 in einem Dossier für die Bundeszentrale für politische Bildung folgende Punkte als typische Merkmale des Islamismus:
    1. Absolutsetzung des Islam als Lebens- und Staatsordnung
    2. Gottes- statt Volkssouveränität als Legitimationsbasis
    3. der Wunsch nach ganzheitlicher Durchdringung und Steuerung der Gesellschaft
    4. homogene und identitäre Sozialordnung im Namen des Islam
    5. Frontstellung gegen den demokratischen Verfassungsstaat
    6. Potential zu Fanatismus und Gewaltbereitschaft.
    (http://www.bpb.de/…/36339/islamismus-was-ist-das-ueberhaupt…)
    Alle obigen Charakterisierungspunkte des Islamismus sind im Koran und in der Handlungsweise des Propheten Mohameds (sunna) wiederzufinden. Programmatisch ist im Koran z.B. die Unterteilung in Gläubige und Ungläubige, wobei letztere als Untermenschen deklassiert werden. Der Koran legitimiert Gewalt gegen Ungläubige nicht nur, er fordert und fördert sie.
    Gleichzeitig ist die Mehrheit der Muslime weltweit davon überzeugt, dass der Koran das allzeit gültige und direkte Wort Gottes ist und meiner Meinung nach als fundamentalistisch einzustufen, wobei ich den Fundamentalismus als Teilkompetente des Islamismus einstufen würde.
    Zu dieser Annahme verleitet mich vor allem die Studie des PEW Research Centers, welches auf der ganzen Welt Muslime zu ihren Einstellungen befragt hat:
    - 53% der Muslime weltweit wünschen sich die Scharia als das maßgebliche Gesetz
    - 79% der Muslime weltweit sind der Meinung, dass man an Gott glauben muss, um moralisch handeln zu können und degradieren Atheisten dadurch zu schlechteren Menschen
    - 76% finden, dass die Frau ihrem Mann gehorchen muss
    - 27% finden, dass Apostaten hingerichtet werden sollten
    - 39% der Muslime weltweit halten Ehrenmorde bei außerehelichem Sex für vertretbar
    (http://www.pewforum.org/…/the-worlds-muslims-religion-poli…/)
    Islamismus ist ein Phänomen, das sich auf der ganzen Welt, auch unabhängig voneinander und ohne wesentlichen Einfluss, repliziert.
    Die Türkei, ein Land, das hauptsächlich vom Tourismus lebt(e), wird durch die islamisch-konservative AKP zunehmend islamisiert. Erst vorgestern wurde vom türkischen Parlamentschef eine islamische Verfassung und die Abkehr vom Säkularismus gefordert. Sie werden in den Forderungen und (geplanten) Gesetzen der AKP alle typischen Merkmale des Islamismus wiederfinden oder künftig beobachten können.
    Auch ist der Islamismus nicht nur Resultat sozio-ökonomischer Missstände. Die Anzahl gebildeter und oft konvertierter IS-Rekruten aus Europa ist beträchtlich.
    Die semantische Trennung von Islam und Islamismus mag zunächst deshalb sinnvoll erscheinen, weil sie vor einem Generalverdacht gegenüber dem Islam schützen will. Wichtiger wäre es, den Generalverdacht gegenüber Muslimen anzuprangern, problematische Inhalte des Islams wie seine politische Ausrichtung aber zu kritisieren. Ideologien verdienen keinen Schutz vor Kritik. Sie könnten aber an ihr wachsen oder anhand der Kritik bestenfalls verändert werden. Das Schweigen darüber und eine Islamapologetik, die auch die Toleranz gegenüber der Intoleranz impliziert, treibt die Menschen erst in die Arme von AfD, Pegida und Co. Und wie müssen sich säkulare Muslime fühlen, die seit Jahren gegen den Islamismus und seine islamischen Wurzeln kämpfen, wenn sie hören, der Islamismus hätte nichts mit dem Islam zu tun oder sei nur ein erschaffenes Konstrukt des Westens?
    Nein, der Islamismus ist kein reines Instrument des Westens, welches interessengeleitet benutzt wird, um sich Ölquellen zu erschließen. Leider ist der Islamismus mehr als das und fester Bestandteil des Islams, den es davon zu befreien gilt, um die in der Aufklärung erkämpften ethischen Prinzipien und Rechte zu schützen. Gleichzeitig, und da stimme ich ihnen voll und ganz zu, darf die Aufklärung, respektive die Etablierung von Menschenrechten nicht als Vorwand und leere Worthülse fungieren, um geopolitische Interessen zu realisieren. Die damit einhergehende Debatte im Spannungsfeld zwischen Kulturimperialismus und Kulturrelativismus müsste zur Gänze allerdings an anderer Stelle geklärt werden.,

  • #8

    WissensWert (Donnerstag, 28 April 2016 19:57)

    TEIL 1:

    Sie haben gestern in Ihrer Vorlesung „Philosophie der Aufklärung“ im Rahmen Ihrer Ausführungen zu Herder die These vertreten, dass der Islamismus ein einzig durch den Westen (genauer: die USA?) erschaffenes Konstrukt sei, das bei der Ressourcenerschließung helfen solle. Ich glaube, dass dieser These eine Monokausalität inhärent ist, die dem Phänomen „Islamismus“ nicht gerecht wird.
    Vorab möchte ich zustimmen darin, dass Globalpolitik immer oder so gut wie immer sozioökonomische Interessen verfolgt. Für die Erschließung von Öl sind sich, bezogen auf die von Ihnen angeführten Beispiele Afghanistan und Irak, die Amerikaner auch nicht zu schade, mit Islamisten zu kooperieren oder diese sogar zu unterstützen. Nach der Destabilisierung der Region werden die Auslandseinsätze zur „Stabilisierung“ dann (im „Licht der Aufklärung“) mit dem Kampf für die Menschenrechte oder die Demokratie beworben.
    Trotzdem ist es in meinen Augen nicht richtig, den Islamismus als rein westliches Werk zu stilisieren. Der Islamismus ist kein Konstrukt und keine Erfindung des Westens, sondern wird vom Westen „nur“ gefördert und instrumentalisiert. Er ist Bestandteil des Islams und findet seinen Ursprung im Koran und im Handeln des Propheten Mohameds (sunna).

  • #7

    Seelenlachen (Mittwoch, 23 März 2016 16:14)

    Niemand ist wohl so töricht, "Islamismus" mit dem Islam gleichzusetzen.
    Aber zweifelsohne gehört das, was gemeinhin Islamismus genannt wird, zum Islam - wohin denn sonst?
    Niemand setzt Tornados mit Wetter gleich, obwohl Tornados zweifellos zum Wetter gehören.

  • #6

    Peter (Mittwoch, 23 März 2016 16:08)

    "Wer Islam und Islamismus gleichsetzt, denkt auch, dass es zwischen Fasching und Faschismus keinen Unterschied gibt."

  • #5

    Seelenlachen (Samstag, 19 März 2016 02:26)

    "Die Linke, die sich früher als intellektuelle Elite empfunden hat, ist heute weitgehend mit der Pflege der über Jahrzehnte erarbeiteten Vorurteile beschäftigt", sagt Dieter Nuhr. "In diesem Denksystem hat immer der Deutsche und der Amerikaner schuld zu sein. Wenn das nicht der Fall ist, tritt große Ratlosigkeit ein. Bei vielen hat sich die Nähe des Islamismus zum Faschismus noch nicht herumgesprochen. Deshalb haben sie Schwierigkeiten, das Geschehen in ihr einfaches Deutungssystem einzupflegen."

  • #4

    Seelenlachen (Mittwoch, 02 März 2016 18:32)

    http://www.sueddeutsche.de/politik/religion-guter-islam-boeser-islam-1.2849053

  • #3

    Seelenlachen (Montag, 11 Januar 2016 18:40)

    "ich verstehe dass viele Menschen wütend sind, weil die Kölner Übergriffe nun für eine undifferenzierte Hetze gegen Zuwanderer instrumentalisiert werden, aber die Verharmlosung a la "so was kommt doch auch sonst alle Tage in Deutschland vor" ist dennoch inakzeptabel. Kleines Rechenexempel: wenn das zuträfe, müssten während der WiesnZeit Jahr für Jahr rund zwei Millionen Anzeigen bei der Münchner Polizei eingehen."

    Julian Nida-Rümelin

  • #2

    Seelenlachen (Dienstag, 05 Januar 2016 03:20)

    Der Punkt ist, dass man gerne bei der Betrachtung historischer Ereignisse wie den Niedergang der arabischen Welt - einst führend auf vielen Gebieten - sich einen bestimmten Punkt in der Geschichte aussucht, um von dort aus alles zu "erklären". Etwa: Kolonialismus war die eine Ursache für den Niedergang der arabischen Welt.

    Tatsächlich war der Niedergang der arabischen und nordafrikanischen islamischen Kulturen die VORAUSSETZUNG für den Kolonialismus. Und der Niedergang war auf der einen Seite durch die Tatsache bedingt, dass Raubmord, Plünderung, Kidnapping und Sklaverei von den Betroffenen, speziell den Amerikanern, nicht mehr geduldet wurde, und die USA ihre technologische Überlegenheit für den Bau einer neuen Waffe, der Marine, einsetzten. Zum anderen ist der Niedergang der islamischen Welt dadurch verursacht worden, dass man einen relativ liberalen Islam durch eine strengere (moderne) Auslegung ersetzte, sich aus theologischen Gründen vom Buchdruck ausschloss, und sich dann fortan nur noch über die Auslegung des Korans (blutig) stritt. Man nahm keine neuen Ideen mehr auf, weil man meinte, alles Wesentliche schon zu wissen, durch den Koran.

    Wären die arabischen und nordafrikanischen Länder noch so stark wie zur Blütezeit des Islam gewesen, dann hätte es dort keinen Kolonialismus geben können, so einfach ist das. Aber, und das kann man im Koran nachlesen, wenn man will: Große Teile des Koran beschäftigen sich nur damit, wann und wie man am besten plündert und die Beute aufteilt. Was die Barbareskenstaaten getan haben, war nichts weiter als davon zu leben - morden, plündern, versklaven, kidnappen und dann von der Beute leben.

    Das wäre, so oder so, auf Dauer nicht gutgegangen.

    Man hasst die Juden und die Nordamerikaner dafür, dass sich diese Reichtum erwirtschaftet haben, ohne die Araber daran angemessen zu beteiligen, indem sie sich ausnehmen lassen. Denn dazu sind die Ungläubigen ja da, sie werden laut islamischen Gesetz durch eine Zusatzsteuer ausgeplündert, bis sie zum Islam konvertieren. Das meint man mit "es gibt keinen Zwang im Glauben" - man presst sie aus, bis sie "freiwillig" konvertieren, denn nur andere Muslime darf man nicht ausplündern. Ungläubige sind die Kühe, die man mit Gewalt melkt.


    Der zweite Punkt ist, dass "der Westen" angeblich die Schuld haben soll für die Armut anderer Länder. Tatsächlich haben die Europäer ja die halbe Welt erobert. Aber warum konnten sie das überhaupt? Warum haben nicht die Araber die halbe Welt erobert? Warum nicht die Inder, die Chinesen, die Südseeinsulaner? Nur, weil sie friedfertiger waren? Wohl kaum!

    Wenn man wissen will, wieso die Europäer so drückend überlegen waren, dann muss man ein wenig tiefer graben. Etwa so: Diamond, J.M. Guns, germs, and steel: the fates of human societies. Norton paperback. W.W. Norton & Co., 1999. http://books.google.de/books?id=PWnWRFEGoeUC.

    Die deutsche Übersetzung trägt den wenig ingeniösen Titel: Diamond, Jared, und Volker Englich. Arm und Reich: die Schicksale menschlicher Gesellschaften. Erw. Neuausg., 9. Aufl. Fischer 17214. Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbuch-Verl, 2015.

    Tatsächlich sind dafür Umweltgegebenheiten verantwortlich. Also das, was jetzt im Moment die Araber so bevorteilt, seit die westlichen Nationen entdeckt haben, wozu man das Öl gebrauchen kann.

    Inzwischen ist es aber so, dass man mit dem freien Handel eine neue Quelle des Reichtums gefunden hat. Diese hat zwei Vorteile: Beim Plündern gibt es immer einen Sieger und einen Verlierer - Reichtum wird nur umverteilt, aber nicht erzeugt. Bei einem guten Handel gibt es zwei Gewinner - auf diese Idee sind die Hanseaten gekommen. Und das gilt auch heute noch, deswegen geht es einem Land umso besser, je mehr Handel es mit den industrialisierten Ländern treibt (das haben inzwischen selbst die Chinesen begriffen). Wäre etwas dran an der Annahme, dass der Handel mit der dritten Welt (die es - dank des Handels - inzwischen nicht mehr gibt) letztere ausplündert, dann müsste es umgekehrt sein: Den Ländern müsste es umso schlechter gehen, je mehr Handel sie mit reichen Ländern treiben.

    Trotzdem hält sich innerhalb der Linken immer noch hartnäckig das Gerücht, dass die Industrienationen die anderen Länder ausbeuten. Das habe ich auch einmal geglaubt, da war ich noch Marxist, hatte aber nur den ersten Band des Kapitals gelesen. es ist eine ungesunde linke Halbbildung, die zu diesem Irrtum führt.

  • #1

    Seelenlachen (Dienstag, 05 Januar 2016 03:18)

    Wieder mal ein sehr lesens- und diskussionwerter Beitrag von Volker Dittmar:

    "Abt. Diskurswerfen:

    Für unsere Lebensweise haben nicht nur wir, sondern auch unsere Vorfahren hart gearbeitet. Allen, die ebenso bereit sind, hart zu arbeiten, können dasselbe erreichen wie wir - sogar in kürzerer Zeit. Denn wir haben mit unserer Technologie, die wir frei an jeden verkaufen, bereits den Weg geebnet. Wer von uns lernt, muss viele Fehler nicht noch einmal begehen.

    Dass dies auch fast weltweit tatsächlich der Fall ist, kann man beweisen: https://www.ted.com/talks/hans_rosling_shows_the_best_stats_you_ve_ever_seen?language=de

    Je mehr Handel ein Land mit der westlichen, industrialisierten Welt treibt, umso besser geht es den Menschen in dem Land. Je weniger sie es tun, umso schlechter sieht es aus. Und viele, die meisten der Länder, die das tun - arbeiten und mit uns Handel treiben - haben in nur 50 Jahren das geschafft, wofür unsere Vorfahren noch 100 Jahre gebraucht haben.

    Das ist kein Chauvinismus, das sind Fakten. Der wirkliche Chauvinismus besteht darin, zu behaupten, wir würden auf Kosten der restlichen Welt leben, und wir seien für ihre Probleme irgendwie alleine verantwortlich. Klar machen wir viel falsch - wie alle Menschen - aber wir machen auch etwas mehr Dinge richtiger als andere.

    Klar ist auch, ohne das Öl, das wir mit harter Arbeit den arabischen Staaten abkaufen, würde es der arabischen Welt noch viel, viel schlechter gehen. Die Technologie, um Öl zu finden, zu fördern, und zu verwerten sowie zu benutzen, stammt zu nahe 100% von westlichen Staaten.

    Wenn Araber den Niedergang der islamischen Welt beklagen, dann machen sie dafür fast ausschließlich den Kolonialismus verantwortlich. Die Wahrheit sieht aber ganz anders aus. Im 17. Jahrhundert lebten die nordafrikanischen islamischen Staaten von einem simplen Geschäftsmodell: Sie plünderten die Schiffe europäischer Staaten, stahlen die Waren, erpressten Lösegelder für die Gefangenen, und wenn deren Verwandte zu arm waren, verkauften sie die Europäer in die Sklaverei. Ca. eine bis anderthalb Millionen Europäer und Amerikaner wurden so zu Sklaven. Wie viele getötet wurden kann man kaum noch nachzählen. Teilweise mussten die USA 10-20% ihrer gesamten Staatseinnahmen (!) für Lösegelder ausgeben. Bis sie beträchtliche Mittel in den Aufbau einer Marine steckten und die muslimischen Korsaren besiegten, was 1796 zum Vertrag von Tripolis führte, was die islamischen Barbareskenstaaten dazu zwang, ihre Praxis des Raubmords und der Sklaverei aufzugeben. Damit verfielen diese Staaten, da sie wirtschaftlich nichts zu bieten hatten - außer eben Raub. Und sie erholten sich nicht davon und wurden leichte Beute der späteren Kolonialmächte, die mit ihnen machten, was sie zuvor als ihr alleiniges Recht betrachtet hatten. Der Koran, übrigens, bietet genau dafür die perfekte Rechtfertigung.

    Die meisten Araber hatten jahrhundertelang von den Früchten anderer gelebt, und davon haben sie sich bis heute nicht mehr erholt. Wir sind aber für ihren Niedergang ebenso wenig verantwortlich wie für die Armut eines Mannes, der nur rauben und morden gelernt hat und nun sein "Gewerbe" nicht mehr ausüben kann, weil seine Opfer stärker geworden sind als er.

    Deswegen, übrigens, hassen viele Muslime noch heute den Westen und vor allem die USA: Sie haben ihren Reichtum, der größtenteils gestohlen war, verloren, nachdem der Westen (und speziell die USA) sich Raubmord und Sklaverei nicht mehr gefallen ließen, sondern auf freien Handel bestanden.

    Der Kolonialismus mag viel Schaden angerichtet haben. Aber das Abschließen der islamischen Welt vor fremden Ideen (etwa durch den Verbot des Buchdrucks) hat noch sehr viel mehr Schaden angerichtet und zu genau der Schwäche geführt, die den Kolonialismus überhaupt erst möglich gemacht hat. Ohne diesen hätten die arabischen Staaten niemals Anschluss an die moderne Welt bekommen (und ihr Öl wäre wertlos)."


Impressum | Datenschutz | Cookie-Richtlinie | Sitemap
Diese Website darf gerne zitiert werden, für die Weiterverwendung ganzer Texte bitte ich jedoch um kurze Rücksprache.