Ökologische Ökonomik

1. Kernelemente

Die Kernidee der Ökologischen Ökonomik besteht in der Einsicht, dass wirtschaftliche Aktivität mit absoluten Grenzen konfrontiert ist. Diese Grenzen sind nicht vollkommen festgelegt, sie werden von (fixen) „planetaren Grenzen“ (Rockström et al. 2009) und (dynamischen) sozialen Faktoren, bspw. Werten, Institutionen etc. gemeinsam determiniert. Die Wirtschaft wird als ein Subsystem der größeren, umfassenden Systeme Gesellschaft und Biosphäre gesehen. Die Grundlage dieser Perspektive, und gleichwohl deren historische Basis, ist die Betonung der Relevanz der Gesetze der Thermodynamik für die Wirtschaftswissenschaft – ein klassisches Beispiel und Ursprung dieser Sicht ist Nicholas Georgescu-Roegens Buch The Entropy Law and the Economic Process (1971). Folgerichtig befasst sich die Ökologische Ökonomik nicht nur mit Fragen der Effizienz und Verteilung – Themen, die auch in der neoklassischen Ökonomik üblich sind –, sondern sie betrachtet diese vor dem Hintergrund des Umfangs des materiellen Durchsatzes der Wirtschaft. Große Bedeutung in ökologisch-ökonomischen Analysen haben des Weiteren Fragen von Institutionen, Machtverhältnissen, Unsicherheit und Unwissen. In diesem Kontext werden Wechselwirkungen zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und natürlicher Umwelt analysiert, mit dem Ziel einer Transformation hin zu (mehr) Nachhaltigkeit.

Während absolute Grenzen des materiellen Durchsatzes die Kernidee der Ökologischen Ökonomik darstellen, gibt es weitere mehr oder weniger etablierte Kernelemente (Røpke 2005), die verschiedene Vertreter*innen der Denkschule unterschiedlich stark betonen:

·        Umweltprobleme als die entscheidende Herausforderung für moderne Gesellschaften; starker Fokus auf Nachhaltigkeit;

·        Pluralismus der Methoden, Werte etc;

·        Post-normales Verständnis von Wissenschaft sowie Transdisziplinarität;

·        Systemperspektive, Holismus;

·        Zentrale Bedeutung distributiver Fragestellungen (innerhalb und zwischen Generationen);

·        Anerkennung des Eigenwertes der Natur.

2. Begriffe, Analyse, Konzeption der Wirtschaft

Die Ökologische Ökonomik betrachtet die Wirtschaft zunächst als offenes System, das in die umfangreicheren Systeme der Gesellschaft und der Biosphäre eingebettet ist. Wirtschaftliche Aktivitäten sind demzufolge durch die Tragfähigkeit der Erde eingeschränkt, d. h. durch ihre Kapazität, den materiellen Durchsatz, auch sozialer Metabolismus genannt, aufrechtzuerhalten. Der materielle Durchsatz ist die Summe der natürlichen Ressourcen, die in menschlichen Produktionsprozessen verwendet werden und für die Aufrechterhaltung menschlicher Aktivitäten notwendig sind. Die meisten ökologischen Ökonomen vertreten dabei die Perspektive der starken Nachhaltigkeit, der die Annahme zugrunde liegt, dass Naturkapital nur in sehr beschränktem Maße durch andere Kapitalarten substituierbar ist. Die nicht-substituierbaren, essentiellen Kapitalstöcke werden dabei kritisches Naturkapital (critical natural capital, CNC) genannt. Die Anerkennung der Grenzen der Substituierbarkeit führt zu der Überzeugung, dass Wirtschaftswachstum immanenten und unüberwindlichen Grenzen ausgesetzt ist (Grenzen des Wachstums).

 

Üblicherweise wird in der Ökologischen Ökonomik angenommen, dass unser Wissen und Verständnis sowohl sozialer als auch natürlicher Systeme (bzw. sozio-ökologischer Systeme) inhärent beschränkt ist, sodass wir es mit Unsicherheit oder gar Ignoranz gegenüber relevanten Prozessen und Wechselwirkungen zu tun haben. Deswegen werden in der Ökologischen Ökonomik Konzepte wie Resilienz (die Fähigkeit von Systemen, Störungen standzuhalten), das Vorsichtsprinzip und safe minimum standards stark betont.

 

Sehr häufig wird nicht-menschliche Natur als Naturkapital konzeptualisiert: ein Bestand, aus dem die Gesellschaft Ökosystemdienstleistungen bezieht. Jedoch ist dieses betont instrumentelle, anthropozentrische und letztlich reduktionistische Konzept in der Literatur zur Ökologischen Ökonomik umstritten. Des Weiteren betonen ökologische Ökonom*innen die Bedeutung kultureller Ökosystemdienstleistungen (wie Ästhetik, Erholung und ähnliche „nicht-materielle“ Nutzungen von Ökosystemen), die von anderen Denkschulen nicht ausreichend in Betracht gezogen werden (Chan et al. 2012).

 

Der analytische Ansatz der Ökologischen Ökonomik ist holistisch  und pluralistisch. Zum einen basiert er auf einer Systemperspektive. Das bedeutet, dass ökologische und ökonomische Prozesse eher aus der Perspektive eines Systems als aus der Perspektive von Individuen untersucht werden. Die relevanten Systeme sind sowohl natürliche Systeme als auch die Gesellschaft und ihre Institutionen. Zudem steht der Pluralismus von Methoden, Ansätzen und Werten im Vordergrund, obgleich das Ausmaß sinnvoller und zulässiger Pluralität debattiert wird (siehe unten). Im Kontext von Werten ist Inkommensurabilität  eine zentrale und viel diskutierte Herausforderung – die Unmöglichkeit, zwei Dinge in derselben Einheit/auf derselben Skala auszudrücken. Die Hauptfrage ist dabei, wie verbreitet Inkommensurabilität ist und wie mit ihr umgegangen werden sollte.

3. Ontologie

Zentral für die Ontologie der Ökologischen Ökonomik ist die Überzeugung, dass natürliche Ressourcen und die Aufnahmekapazität von Senken absolut beschränkt sind. Die Erde wird als ein geschlossenes System betrachtet. Folglich vertreten ökologische Ökonom*innen die Sicht der starken Nachhaltigkeit, d. h. sie bezweifeln, dass es möglich ist, Naturkapital in einem größeren Ausmaß durch menschengemachtes Kapital zu substituieren. Dies wurde von Herman Daly in seinen Kommentaren zu den Unterschieden zwischen neoklassischer Ökonomik und Ökologischer Ökonomik zum Ausdruck gebracht: in Bezug auf ihre präanalytischen Visionen deutete er darauf hin, dass Mainstream-Ökonomik den ökonomischen Prozess als einen geschlossenen Kreislauf betrachtet (wie häufig in einführenden Lehrbüchern dargestellt), während Ökologische Ökonomik die Wirtschaft als in die Biosphäre eingebettet sieht. Dabei bezieht die Wirtschaft natürliche Ressourcen von und emittiert verschiedenste Arten von Schadstoffen und Abfall in die Biosphäre.

 

Ökologische Ökonomik hat ein weiter gefasstes Bild menschlicher Natur als den homo oeconomicus der Neoklassik. Beispielsweise nutzt sie in ihren Analysen aktiv Erkenntnisse der Verhaltenswissenschaften und der Sozialpsychologie. Bezüglich der ökonomischen Bewertung von Umweltgütern führt das zu einer Skepsis gegenüber der Annahme, Menschen hätten vordefinierte Präferenzen auch über komplexe Umweltprobleme. Vielmehr nimmt man an, dass Präferenzen in deliberativen sozialen Prozessen konstruiert werden („deliberative Ökologische Ökonomik“).

 

Ökologische Ökonomik betrachtet die Welt auf eine holistische Weise und betont soziale und ökologische Dynamiken. Kollektive und Systeme werden nicht einfach als die Summe ihrer Bestandteile wahrgenommen, sondern als komplexe Entitäten mit eigenen Eigenschaften und Verhaltensmerkmalen. Obgleich statische Analysen auch in der Ökologischen Ökonomik vorzufinden sind, wird der Blick vor allem auf Dynamik und Veränderung gelegt.

4. Epistemologie

Ökologische Ökonomik beruht auf einem post-normalem Wissenschaftsverständnis. Dies bedeutet, dass ihr primäres Interesse nicht einfach im Verständnis der uns umgebenden Welt besteht („Wahrheit“), sondern im Lösen konkreter Probleme, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist, insbesondere im Kontext von Nachhaltigkeit (Lösungen). Die folgenden sind zentrale Annahmen der Epistemologie der Ökologischen Ökonomik:

·        Die Beziehungen zwischen sozio-ökonomischen und ökologischen Systemen sind komplex und implizieren eine Vielzahl von Unsicherheiten.

·        Da wir mit dieser Unsicherheit oder gar Ignoranz bezüglich der relevanten Prozesse und Interaktionen in beiden Systemen konfrontiert sind, stehen empirische, kontextbezogene Ansätze im Fokus.

·        Des Weiteren beeinträchtigen Unsicherheit, Kurzsichtigkeit und andere Externalitäten die Nützlichkeit von Marktpreisen als Informationsquelle.

·        Auch werden Werte als kontrovers, plural und potentiell inkommensurabel angesehen, was die aktive Zusammenarbeit der Wissenschaft mit Stakeholdern (Transdisziplinarität) notwendig macht.

Da die Ökologische Ökonomik inhärent interdisziplinär ausgerichtet ist, mit starken Einflüssen aus Biologie, Klimawissenschaft, Physik und anderen Naturwissenschaften, hat sie eine starke Tendenz zur empirischen Verifizierung von Theorien und Hypothesen, basierend auf einem moderaten Falsifikationismus.

5. Methodologie

Die explizit interdisziplinäre Ausrichtung der Ökologischen Ökonomik schlägt sich auch in ihrer Nutzung eines großen und diversen Fundus an Methoden nieder. Diese reichen von eher „konventionellen“ Methoden aus der neoklassischen Umwelt- und Ressourcenökonomik, wie bspw. Kosten-Nutzen-Analyse, ökonomischen Bewertung, umweltökonomischer Gesamtrechnung, Input-Output-Analyse, ökonometrischen Ansätzen, bis zu eher „heterodoxen“ Methoden wie der multikriteriellen Analyse, deliberativen Bewertungsansätzen, Lebenszyklus-Ansätzen, qualitativen Methoden (z.B. Diskursanalyse), Glücksökonomik und Integrated Environmental Assessment (integrierter Umweltbewertung). Die Wahl der Methoden ist kontextabhängig und stark von der konkreten Forschungsfrage geleitet. Gemischte Methoden sind üblich, weil anerkannt wird, dass bestimmte Methoden (bspw. ökonomische Bewertung) nur fragmentarische Informationen liefern können, die mit anderen Informationsquellen ergänzt werden müssen (z. B. qualitative Forschung).

 

Ein besonders kontroverses Forschungsfeld ist die umweltökonomische Bewertung. In diesem Bereich nutzen ökologische Ökonom*innen Methoden, die auch in der neoklassischen Umweltökonomik verbreitet sind, entwickeln diese aber auch weiter. Ein prominentes Beispiel sind die deliberativen Bewertungsansätze, in denen die Annahme aufgegeben wird, Menschen hätten vordefinierte Präferenzen, und in denen auch teilweise der methodologische und ethische Individualismus transzendiert wird. Ein anderes Beispiel ist die verwandte Debatte über die Bedeutung sozialer Werte von Ökosystemdienstleistungen (Kenter et al. 2015).

6. Ideologie und politische Ziele

Ökologische Ökonomik hat ein klares normatives Ziel: Nachhaltigkeit. Diese wird als eine Kombination von Umwelt- und sozialen Komponenten verstanden. Meist wird Nachhaltigkeit als Ausdruck von Gerechtigkeit innerhalb und zwischen Generationen interpretiert. Die Umwelt sollte dabei geschützt werden, damit künftigen Generationen die Möglichkeit nicht genommen wird, ein gutes Leben zu führen; allerdings sollte auch Ungerechtigkeit innerhalb der heutigen Generation angegangen werden. Daher hinterfragt die Ökologische Ökonomik die neoklassische Idee der Konsumentensouveränität und richtet normative Ansprüche an Individuen.

 

Eine Debatte innerhalb der Ökologischen Ökonomik beschäftigt sich mit der Frage, ob eine nachhaltige Wirtschaft (auch: steady-state economy) mit den Strukturen des modernen Kapitalismus vereinbar ist. Konzepte wie degrowth, steady-state economy, Postwachstum, Post-Extraktivismus, Buen Vivir u.a. werden intensiv diskutiert. Innerhalb dieses Forschungsfeldes werden Strategien für eine nicht-wachsende Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt und analysiert, darunter Arbeitszeitreduzierung, alternative Geldsysteme, Suffizienz und Subsistenz-Strategien, Kreislaufwirtschaft etc.

7. Aktuelle Debatten und Analysen

Eine wiederkehrende Debatte innerhalb der Ökologischen Ökonomik betrifft ihre methodologische und konzeptionelle Nähe zur neoklassischen Umwelt- und Ressourcenökonomik. Während manche Teilnehmende der Debatte für einen radikalen Bruch mit allen neoklassischen Elementen werben, plädieren andere für eine eher pragmatische Herangehensweise, die darin besteht, neoklassische Methoden da einzusetzen, wo sie sinnvoll erscheinen, und andere Methoden in anderen Kontexten. Innerhalb dieser Debatte wird auch thematisiert, welche philosophischen Grundlagen die Ökologische Ökonomik haben sollte, einschließlich ihres Verhältnisses zum Konstruktivismus (Spash 2013). Ein weiteres fehlendes bzw. unklares Element des Theoriegebäudes der Ökologischen Ökonomik ist eine Theorie des menschlichen Handelns (Vatn 2016).

 

Ein derzeit aktiver Bereich in der Literatur befasst sich mit der Entwicklung einer Ökologischen Makroökonomik, oft in enger Kooperation und Austausch mit Post-Keynesianischen Ökonom*innen (Rezai and Stagl 2016).

 

Wie bereits oben erwähnt, wird ökonomische Bewertung intensiv diskutiert, insbesondere die Fragen, ob sie überhaupt angewandt werden sollte, unter welchen Umständen sie nützlich sein kann, wo ihre Grenzen liegen und welche neoklassischen Bewertungsmethoden wann zulässig sind (Kallis et al. 2013; Gsottbauer et al. 2015; Lo and Spash 2013). Manche ökologische Ökonom*innen halten die Schätzung grober Preise von Umweltgütern als wichtig und hilfreich, um Entscheidungsprozesse zu beeinflussen, während andere die Kommodifizierung der Natur befürchten (Gómez-Baggethun and Ruiz Pérez 2011).

 

In einem Ausblicks-Essay in ihrem Handbook of Ecological Economics identifizieren Martínez-Alier and Muradian (2015) eine Reihe von aktuellen Fragestellungen und künftigen Foki für die Ökologische Ökonomik:

 

·        Ökosystemdienstleistungen, Biodiversität und Ökosystem-Governance sowie Instrumente in Policy-Mixen (Ring and Barton 2015), einschließlich solcher Instrumente wie Payments for Ecosystem Services (PES) (Zahlungen für Ökosystemdienstleistungen)

·        Interaktionen zwischen steigender Energienachfrage und dem Klimawandel (Übergang zu einem nachhaltigeren Energie-System)

·        sozio-ökologische Konflikte (z. B. Berbés-Blázquez et al. 2016) und das kollektive Management von Allmende-Gütern

·        sozialer Metabolismus und degrowth, Entwicklung von Nachhaltigkeitsindikatoren

·        experimentelle und verhaltensökonomische Ansätze (u.a., um eine Theorie menschlichen Handelns zu entwickeln, s. o.).

8. Abgrenzung: Unterschulen, andere ökonomische Theorien, andere Disziplinen

Da die Ökologische Ökonomik eine explizit auf Interdisziplinarität ausgerichtete Denkschule ist, hat sie mehr oder weniger aktive Verbindungen zu vielen anderen Disziplinen, Schulen und Bewegungen. Viele Vertreter*innen dieser Denkschule haben einen nichtökonomischen Hintergrund, was den Austausch zwischen Disziplinen begünstigt. Innerhalb des Themas der Grenzen des Wachstums gibt es enge Beziehungen zur degrowth-Bewegung (viele degrowth-Publikationen erscheinen im Journal Ecological Economics). Generell gibt es thematische und konzeptionelle Überschneidungen mit Politischer Ökologie, Stadtökologie, Industrieller Ökologie, Feministischer Ökonomik, Umwelt- und Wirtschaftsgeschichte sowie heterodoxer Institutionenökonomik. Ebenfalls gibt es enge, auch personelle, Verbindungen zur Resilienzforschung. Der Ansatz des sozialen Metabolismus hat seinen Ursprung in der Soziologie.

 

Es gibt Unterschiede zwischen den regionalen Vereinigungen ökologischer Ökonom*innen. Beispielsweise hat die US-amerikanische Gesellschaft für Ökologische Ökonomik (USSEE) einen relativ starken Fokus auf Systemdenken und auf die Interaktion zwischen Gesellschaft undÖkosystem, während die europäische ESEE soziale und institutionelle Aspekte sozio-ökologischer Systeme betont.

 

Eine recht neue Entwicklung ist die Ökologische Makroökonomik, die im Rahmen eines aktiven Dialogs mit Post-Keynesianischen Ökonom*innenen entsteht. Innerhalb des Theoriezweigs der deliberativen Bewertungsansätze gibt es viele Verknüpfungen zu Theorien deliberativer Demokratie, da die Idee dieser Ansätze darin besteht, die ökonomische Bewertung um deliberative Elemente zu bereichern und sie so ggf. „demokratischer“ zu machen.

9. Abgrenzung vom Mainstream

Die Grenze zwischen Ökologischer Ökonomik und neoklassischer Umwelt- und Ressourcenökonomik ist fließend und wird intensiv diskutiert. Viele ökologische Ökonom*innen sind in beiden Bereichen aktiv und publizieren sowohl in heterodoxen als auch in Mainstream-Fachzeitschriften. Der „Kern“ der Ökologischen Ökonomik wird durch die International Society for Ecological Economics (ISEE) und ihre regionalen Tochtervereinigungen repräsentiert (z.B. USSEE und ESEE).

 

Im Allgemeinen unterscheidet sich die Ökologische Ökonomik von konventioneller Umwelt- und Ressourcenökonomik durch ihren Fokus auf intra- und intergenerationelle Gerechtigkeit, die Annahme der starken Nachhaltigkeit sowie einen holistischen Blick auf sozio-ökologische Systeme. Des Weiteren ist ihre Sicht auf Menschen flexibler und pragmatischer als der homo oeconomicus. Außerdem wird Institutionen eine größere Rolle zugesprochen. Die Ökologische Ökonomik benennt explizit ihren normativen Hintergrund und betont die Pluralität von Werten, die Menschen aufweisen, wodurch sie weit über den Präferenzutilitarismus der neoklassischen Ökonomik hinausgeht. Ihre Forschung ist klar problemorientiert und politische Relevanz ist ein wichtiges Kriterium.

10. Institutionen

Wegbereiter*innen:

·        Sigfried von Ciriacy-Wantrup

·        Howard T. Odum

·        Karl William Kapp

·        Nicholas Georgescu-Roegen

·        Herman Daly

·        Kenneth Boulding

Fachzeitschriften:

·        Ecological Economics

·        Environmental Policy & Governance

·        Environmental Values

Organisationen:

·        International: ISEE und regionale Vereinigungen: ASEE (Afrika), ASAUSEE (Argentinien, Uruguay), ANZSEE (Australien, Neuseeland), ECOECO BRAZIL (Brasilien), CANSEE (Kanada), ESEE (Europa), INSEE (Indien), SMEE (Mittelamerika), RSEE (Russland), USSEE (USA)

·        Deutschland: Vereinigung für Ökologische Ökonomie (vöö)

·        Weitere: CASSE (Center for the Advancement of the Steady State Economy), Institute for Ecological Economics der Universität Wien, Gund Institute for Ecological Economics an der University of Vermont, Beijer Institute of Ecological Economics in Stockholm

11. Literatur

Berbés-Blázquez, M., González, J.A., Pascual, U., 2016. Towards an ecosystem services approach that addresses social power relations. Current Opinion in Environmental Sustainability, Sustainability science 19, 134–143.

 

Chan, K.M.A., Satterfield, T., Goldstein, J., 2012. Rethinking ecosystem services to better address and navigate cultural values. Ecol. Econ. 74, 8–18.

 

Daly, H.E., 1997a. Reply to Solow/Stiglitz. Ecological Economics 22, 271–273.

 

Daly, H.E., 1997b. Georgescu-Roegen versus Solow/Stiglitz. Ecological Economics 22, 261–266.

 

Georgescu-Roegen, N., 1971. The Entropy Law and the Economic Process. Harvard University Press, Cambridge, MA.

 

Gómez-Baggethun, E., Ruiz Pérez, M., 2011. Economic valuation and the commodification of ecosystem services. Prog. Phys. Geogr. 35, 613–628.

 

Gsottbauer, E., Logar, I., van den Bergh, J., 2015. Towards a fair, constructive and consistent criticism of all valuation languages: Comment on Kallis et al. (2013). Ecol. Econ. 112, 164–169.

 

Kallis, G., Gómez-Baggethun, E., Zografos, C., 2013. To value or not to value? That is not the question. Ecol. Econ. 94, 97–105.

 

Kenter, J.O., O’Brien, L., Hockley, N., Ravenscroft, N., Fazey, I., Irvine, K.N., Reed, M.S., Christie, M., Brady, E., Bryce, R., Church, A., Cooper, N., Davies, A., Evely, A., Everard, M., Fish, R., Fisher, J.A., Jobstvogt, N., Molloy, C., Orchard-Webb, J., Ranger, S., Ryan, M., Watson, V., Williams, S., 2015. What are shared and social values of ecosystems? Ecol. Econ. 111, 86–99.

 

Lo, A.Y., Spash, C.L., 2013. Deliberative Monetary Valuation: In search of a democratic and value plural approach to environmental policy. Journal of Economic Surveys 27, 768–789.

 

Martínez-Alier, J., Muradian, R., 2015. Looking forward: current concerns and the future of Ecological Economics, in: Martínez-Alier, J., Muradian, R. (Eds.). Handbook of ecological economics. Edward Elgar, Cheltenham, UK, 473–482.  

 

Rezai, A., Stagl, S., 2016. Ecological macroeconomics: Introduction and review. Ecol. Econ. 121, 181–185.

 

Ring, I., Barton, D.N., 2015. Economic instruments in policy mixes for biodiversity conservation and ecosystem governance, in: Martínez-Alier, J., Muradian, R. (Eds.), Handbook of Ecological Economics. Edward Elgar, Cheltenham, UK, 413–449.

 

Rockström, J., Steffen, W., Noone, K., Persson, Å., Chapin, F.S., Lambin, E.F., Lenton, T.M., Scheffer, M., Folke, C., Schellnhuber, H.J., Nykvist, B., de Wit, C.A., Hughes, T., van der Leeuw, S., Rodhe, H., Sörlin, S., Snyder, P.K., Costanza, R., Svedin, U., Falkenmark, M., Karlberg, L., Corell, R.W., Fabry, V.J., Hansen, J., Walker, B., Liverman, D., Richardson, K., Crutzen, P., Foley, J.A., 2009. A safe operating space for humanity. Nature 461, 472–475.

 

Røpke, I., 2005. Trends in the development of ecological economics from the late 1980s to the early 2000s. Ecol. Econ. 55, 262–290.

 

Spash, C.L., 2013. The shallow or the deep ecological economics movement? Ecol. Econ. 93, 351–362.

 

Vatn, A., 2016. What ecological economics needs to advance. In: ESEE (Ed.). 1996–2016 Anniversary Bulletin: Reflections on two decades of Ecological Economics in Europe.

Autor: Bartosz Bartkowski
| 18. Dezember 2016
Schirmfrau und akademischer Review: Prof. Dr. Irene Ring

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